- der Jaufen ist mir persönlich am Schwersten gefallen, vielleicht auch wegen der ab Sterzing angestiegenen Temperatur.
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- das Timmelsjoch war schwer, aber durchaus zu fahren.
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das Kühtai ist in der Früh' der erste "Zacken", zwar auch mit gewaltigen Anstiegen, aber man ist noch unverbraucht und wenn man nicht überzockt, geht das OK. Mein Vorhaben, das Kühtai ohne Pause bis zum Brenner durchzufahren, war im Nachhinein auch OK.
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150 km abwechselnd bei Niesel, Regen, Graupel waren lästig, aber im Ziel praktisch schon vergessen. Dass dadurch 150 km lang immer ein Wasserfilm an den Reifen klebte, sicher auch gebremst, Kraft gekostet und dadurch bestimmt auch nicht unerheblich meine Zielzeit nach oben geschraubt hat, ist im Nachhinein unwichtig. Ebenso die zusätzliche Zeit durch die unzähligen regennassen Kurven, die ich vorsichtig wie auf Eiern und damit verhältnismässig langsam gefahren bin.
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alles, was ich dabei hatte, war richtig gewesen: Ausrüstung, Klamotten, Trinkflaschen, Riegel, Kohlehydrat-Gels. Aus meiner exzellent ausgestatteten "Werkstatt für alle Fälle" (...) war nichts benötigt worden. Aber diese Dinge nicht dabei zu haben, hätte mir Sorge bereitet.
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Und vor allem: mein von mir selbst zusammen gestellter Trainingsplan - wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann - hat funktioniert. Die zum Startzeitpunkt etwa 4000 Vorbereitungs-Kilometer und vor allem 45.000 Höhenmeter, die sich im Laufe der Monate ergeben hatten, waren im Vergleich mit anderen Teilnehmern sicherlich an der unteren Grenze, für mich aber ausreichend dimensioniert und gut abgestimmt gewesen. Nie hätte ich gedacht, dass ich bei meinem bisherigen Trainingsaufwand solche Dimensionen je auf den Tacho bringen würde.
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Es wurde mir bestätigt, dass der "Ötztaler Radmarathon" zu schaffen ist, auch mit einer eher moderaten Vorbereitung, auch mit einem 'normalen' Radl und auch ohne, dass man mit Schrecken an dieses Event zurückdenkt. Wie ich im Nachhinein lesen konnte, gilt er als einer der schwersten Radmarathons in Europa - nicht nur, weil es über 238 km und 5500 Höhenmeter geht, sondern weil zugleich auch 3 Klimazonen durchfahren werden. Die Auswertung meines Ciclo-"Bordcomputers" über den ganzen Zeitraum ergab übrigens bei 13,8° Durchschnittstemperatur eine Temperaturdifferenz von 5° bis 32° Celsius: 32° nachmittags in St. Leonhard und nur 3 Stunden später 5° auf dem Timmelsjoch. Mein Maximalpuls wurde mit 155, mein Durchschnittspuls mit 126 und die getretene Durchschnittsleistung mit 175 Watt mit Geschwindigkeitsschnitt knapp unter 20 km/h über das gesamte Rennen gespeichert.
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Meine kleineren und größeren Bläsuren, der Schmerz in der Leiste während 2/3 der Tour waren vergessen, mein Bänderriss im Fuß, den ich mir im Frühjahr beim Fernsehschlaf und Aufstehen von der Wohnzimmercouch (...) zugezogen hatte, hatten mich nicht weiter beeinträchtigt. Der durch einen Sturz entzündete Schleimbeutel und das dadurch dicke rechte Knie, das mich fast ein halbes Jahr einschließlich des 'Ötztal-Wochenendes' begleitete, hatte durchgehalten. Die Folgen meines 'Ausrutschers' am Lago Maggiore kurz von dem Wochenende im Ötztal hielten sich 'den Umständen entsprechend' in Grenzen. Die Hüftprellung war nicht zu bemerken, sah farblich nur furchtbar aus. Lediglich einmal, bei der Auffahrt zum Timmelsjoch, trank ich zu hastig, verschluckte mich und wurde beim Husten sehr schmerzhaft an diese Rippengeschichte erinnert, als die Lunge scheinbar von innen dagegen knallte. Dieser Mist war übrigens recht langwierig und meldete sich bis in den November hinein immer wieder.
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