Ötztaler Radmarathon 2006
Mein ötzi-erfahrener Vereinskollege Herbert meinte eines Tages: "Auch deine biologische Uhr tickt und wenn du das nicht bald machst, dann geht's irgendwann nimmer...!" Das leuchtete mir im spätjugendlichen Alter von 54 Jahren ein, also machte ich mich auf und traf im Winter 2005/2006 erste Vorbereitungen auf den Ötztaler Radmarathon 2006 - zunächst immerhin regelmäßig im Hinterkopf...:
Unser ALDI-Fitness-Radl aus dem Jahre 1998 wurde entstaubt, bekam einen schmalen Sattel und erhielt seinen Platz direkt in Front eines Fernsehers. Und immer, wenn ich keine Lust auf's Langlaufen auf dem Rotbühl oder auf's Schwimmen hatte, schwang ich mich auf den Sattel und spulte bei absolut ätzenden Spätnachmittags-Shows, -Soaps und -Serien meine selbst zusammen gestellten Trainings-Pyramiden hinauf und wieder herunter.
Inzwischen hatte auch das mit der Einschreibung zum großen Event geklappt. Wie sich herausstellt, gar nicht so einfach. Zufällig am richtigen Tag aber schaute ich auf die Internetseite und schaffte die Hürde der Anmeldung. Jetzt gab es kein Zurück mehr!
 
... zur Vorbereitung
Ich würde nicht bei der Wahrheit bleiben, wenn ich behaupte, dass die Einheiten vor dem Fernseher radtechnisch die einzige Vorbereitung gewesen wären. Nein, Ostern 2006 z. B. beim Familienurlaub in Lana/Meran, als ich dort angekommen die Heckklappe öffnete, stellte ich im Beisein meiner Frau entsetzt fest: "Stell' dir vor - da liegt doch tatsächlich mein Radl im Kofferraum !!!"

Doch die täglichen Wanderungen mit Irmgard und Sabine bei einem traumhaften Frühlingswetter waren durch die überraschende Anwesenheit meines Rennrads keineswegs beeinflusst - jedoch nach der Heimkehr und einem Cappuccino am Nachmittag waren die beiden Erschöpften froh, dass sie endlich im hoteleigenen Hallenbad wellnessen durften. Da das nicht mein Ding ist und ich mehr oder weniger nix anderes zu tun hatte, schnappte ich mir halt dann gelangweilt jeden Abend meinen Renner, trat regelmäßig den Gampenpass hinauf und schaffte so eine gute Grundlage für mein Vorhaben, das ich da natürlich schon immer vor Augen hatte. Großzügig gönnte ich meiner Familie auf deren vielfaches Bitten hin schließlich auch einen wanderfreien Samstag und machte sie damit offensichtlich sehr glücklich (...)!

Auf den alternativ geplanten Shopping-Trip verzichtete ich allerdings und machte mich nach dem gemeinsamen Frühstück auf, zunächst den halben Gampenpass hoch und dann das Etschtal entlang, quer durch blühende Apfelplantagen in Richtung Bozen, über Eppan auf der südtiroler Weinstraße und da teilweise sogar auf Pantanis Spuren,
wie den großen Lettern auf der Teerdecke zu entnehmen war. Dann mit herrlichem Blick hinunter auf den Kalterer See den Mendelpass hinauf, dort ein aufbauendes Colaweizen und über den teilweise noch verschneiten Gampenpass nach über 2000 Höhenmetern und 83 km wieder zu zurück meinen Leuten.
War das ein Traumurlaub - irgendwie aber für alle Beteiligten! Und eine erste Grundlage für den Ötztaler war geschaffen.

Regelmäßige Fahrten zu meiner Dienststelle und übers schöne Birgland, durchs frühjahrsblühende Lauterach- und über's mohnblumenleuchtende Vilstal wieder nach Hause empfand ich nicht als lästiges Training, sondern als genussreiche Radltouren in meiner geliebten schönen Oberpfalz. Ebenso die sonntäglichen Ausfahrten vor dem Mittagessen mit meinen Vereinskameraden und zahlreiche weitere Events: nämlich die eine oder andere RTF-Tour oder die traumhafte und sehr zu empfehlende Panoramatour in Windischeschenbach. Letztere aus gegebenen Anlass mein erstes Mal auf der 220 km-/ 3150 Höhenmeter-Strecke und im 28-er Schnitt, ein paar Sprint-Triathlons mit Altersklassen-Siegen, den Arber Radmarathon, den ich eigentlich wegen zuviel Kommerz nicht mehr vor hatte und auch nicht mehr mag, deshalb 2006 auch das letzte Mal und nur gefahren bin, weil ich meinte, eine weitere große Runde mit 250 km / 3300 Hm zu benötigen. Und nicht verschweigen möchte ich die wöchentlichen Wirtshausbesuche nach dem Schwimmtraining mit meinen Vereinskameraden, weil die hochgeistigen, tiefgründigen und nahezu weltverändernden Gespräche beim Stammtisch absolut der nötigen Psyche dienen, die man unbedingt braucht, um solche sportlichen Herausforderungen wie den 'Ötztaler' unbeschadet zu überleben...:

Auch das gehört dazu und erschien mir fast als die wichtigste Vorbereitung für's innere Gleichgewicht!
 
 
... meine eigene Philosophie
 

Entgegen der Meinung mancher Hobby-Radsportler, die panikartig und sorgenvoll ihre nicht gefahrenen Kilometer im neuen Jahr bedauern (...ich hab heuer noch nicht mal 500 Kilometer..."), behaupte ich übrigens, dass die zahlreichen Trainingseinheiten, Triathlons und auch meine beiden tollen 'Maratonas dles Dolomites' der Vorjahre sicher noch irgendwo im Körper stecken - der vergisst nämlich nix, so oder auch so... Und deshalb bricht bei mir auch nie Endzeitstimmung bzw. Panik aus, wenn der Tacho nicht das anzeigt, was andere schon im Frühjahr sicher in der Tasche bzw. in den Pedalen haben.

Meine persönliche Meinung und Philosophie zwar, aber irgendwie funktioniert das bei mir...!

So verging der Sommer und es läpperte sich trotz anderer Verpflichtungen und Interessen einiges an Kilometern und Höhenmetern zusammen. Aber die restlichen Höhenmeter, die ich mir als Grundlage für den Ötztaler Radmarathon halt nun mal einbilde, würde ich in meiner heimatlichen Landschaft bei eher sanft geschwungenen Höhen kaum zusammen

 

bekommen. Den letzten Schliff versprach ich mir wiederum bei einem Familienurlaub am Lago Maggiore, dessen geografische Umfeld zwar spärliche Radkilometer, aber die nötigen Anstiege bietet. Jeden Abend schwang ich mich deshalb nach den Familienaktivitäten in den Sattel und bewegte das Mountainbike etwa 1000 Höhenmeter hinauf über den See, nicht ohne aber die wunderschöne Landschaft und den See unter mir zu genießen.

Ein böser Sturz in den letzten Urlaubstagen auf regennasser Fahrbahn, bei dem mir das Vorderrad wie auf Glatteis weg rutschte (wieso bauen die Schweizer eigentlich genau in eine Serpentine einen eisernen Kanaldeckel ein???), hätte meine Teilnahme knapp 2 Wochen vor dem großen Event beinahe zunichte gemacht. Im Flug sah ich schon das Wochenende im Ötztal in weite Ferne gerutscht und das bisherige Training als umsonst: der Helm schlug deutlich hörbar auf dem Randstein auf und die Hüfte knallte auf den Teer. Die Schäden am MTB waren nicht der Rede wert, ich brachte meine Tour zu Ende, nicht ohne noch ein paar Kilometer zu bunkern. Damit meine Irmgard, die schon vor dieser Regentour sorgenvoll und kopfschüttelnd Bedenken angemeldet und das alles irgendwie vorausgeahnt hatte, auch nix merkte, schlich ich gleich in die Dusche und schaute mir das alles mal in Ruhe an: eigentlich halb so schlimm, nur der Hüftknochen schien lädiert, die restlichen Überbleibsel meines Abstiegs waren kaum der Rede wert. Allerdings entwickelten sich während der Nacht fast unerträgliche Schmerzen im rechten Rippenbereich, denn scheinbar hatte ich mir da beim Sturz den Ellenbogen reingerammt. Zumindest die Entfernung vom Ellenbogen zum Schmerzzentrum passte. Da ich deshalb am nächsten Morgen vor Schmerzen kaum mehr aus dem Bett kam und das Zusammenbeissen der Zähne auch nur bis zu einer bestimmten Grenze funktionierte, merkte meine Frau ("was war da los?") etwas: "Bloss a bissl g'stürzt" - was sollte ich sonst schon sagen... "Ich hab's ja gleich gesagt, hab's ja geahnt " - man kennt das...

Rein zufällig hatte ich aber genügend Eisbeutel und einen Vorrat an kühlender Salbe dabei, so dass ich mich auch für solche Rückschläge gut gerüstet fühlte. Auf einen Arztbesuch verzichtete ich sicherheitshalber 'mal, nicht dass mir der noch den Start am 27. August versaute...

So setzte ich nach einem Tag Pause meine Radtouren hinauf ins Hochland fort, merkte aber dabei, dass die Hüfte zwar von Tag zu Tag furchtbarer ausschaute, der Bluterguss sich schließlich auf Oberschenkel und Rippenbereich ausdehnte, glücklicherweise aber kaum schmerzte. Diese mistige Rippenverletzung jedoch machte ein tiefes Luftholen und den Wiegetritt bei den Bergfahrten nahezu unmöglich. Naja, das kann ja was werden...!

Aber es wurde nix - zumindest nichts, was eine Teilnahme am Radmarathon in Frage stellen konnte und dann war das Wochenende im Ötztal da!

Ich kenne einige, die die Strecken des 'Ötztalers' im Vorfeld zwar in Etappen schon gefahren sind - und um ihn dann aber nicht anzugehen. Weil ihnen dann eigentlich erst bewusst war, was da auf sie zukommt. Das hatte ich mir nicht angetan! Im Kopf war ich mir sicher, dass ich genügend Kilometer und Höhenmeter drin hatte und in dieser festen Überzeugung erreichten wir das Ötztal und erste Anzeichen des bevorstehenden Events.

Die Wetterprognosen waren übrigens entmutigend: Etwaige Schneefälle wurden nicht ausgeschlossen, Regen und Kälte ziemlich sicher vorhergesagt. Anfangs lachte noch die Sonne, gegen Nachmittag schauten steile Hänge links und rechts finster herunter und ließen für den nächsten Tag nichts Gutes ahnen. Überall waren hektisch radelnde Radkolonnen in bunten Trikots unterwegs. Klar - die letzten Trainingskilometer am Vortag bringen's!

 

Die rechtzeitig gebuchte Unterkunft hoch über Sölden war in Ordnung, vor jedem Haus und in jeder Garage standen edle Rennmaschinen, wurde gepumpt, geschraubt oder geputzt.

Sicherheitshalber nahm ich mein Radl mit aufs Zimmer, obwohl ich mir sicher war, dass der Wert meines fast 10 Jahre alten Renners mit dem eigens montierten, sehr bequemen, aber optisch beschissen aussehenden Sattels, keinen Übeltäter zu einer Straftat animieren konnte. Die Abholung der Startunterlagen funktionierte professionell - man befand sich unter gleich gesinnten Verrückten. Bereits hier am Vorabend des großen Events fiel mir bei der Anmeldung und bei der abendlichen Fahrerbesprechung auf, dass die Burschen alle recht schlecht aussahen: dürr, abgemagert, eingefallen, aber immerhin braungebrannt, wenigstens bis knapp über die Knie und knapp über die Ellenbogen...

 

Bereits die gesamte Woche hatte ich mich fast ausschließlich von Nudeln ernährt. Ich konnte keine mehr sehen, blieb auch beim Abendessen hart, was aber mir sehr schwer fiel...

 
... der 27. August 2006
 

Die Zeremonie am nächsten Morgen, also am Tag der Tage kannte ich schon vom 'Maratonas dles Dolomites': Nach einer fest durchschlafenen Nacht der Wecker! Es wäre furchtbar, den zu überhören - meine größte Angst bei solchen Events. Es war alles bereit gelegt: Beinlinge, Überschuhe, Trikot, Windstopper-Weste, Ärmlinge, die Radhose mit extradickem Sitzpolster vom letztjährigen Dolomiti, Regenjacke, den Chip fürs Fußgelenk, Handschuhe - alles war da, mein Rad hatte ich schon am Vortag 'wettkampffertig' gemacht und ausgerüstet. Das sehr frühe Frühstück war ungewohnt und schmeckte eigentlich nicht um diese Zeit. Um mich herum an den Tischen alles junge, drahtige Burschen in durchtrainierte Körpern, die da ihr karges, aber bestimmt gesundes Frühstück einnehmen. Ich hole mir sicherheitshalber noch einige Semmeln und sorge so für deutlich mehr Vorrat im Körper, als diese Spartaniker es tun. Viele sitzen schweigsam vor ihrem Kaffee, wohl wissend, was ihnen bevorsteht, andere wirken irgendwie aufgedreht und labern Mist: Galgenhumor von Delinquenten...! Vom Nebentisch bekomme ich mit, dass einer abgeht - er war noch gegen Mitternacht schnell mal das Kühtai hinauf gefahren und noch nicht zurück...

 
Dann gegen halb 5 Uhr die Abfahrt hinunter ins Tal zum Start. Es ist fast noch finster, der neue Tag dämmert langsam, aus allen Ecken kommen bunt gekleidete Radler heraus und formieren sich allmählich immer mehr zu einer Kolonne, die dem Startbereich zustrebt. Über den bunten Helmen ein Banner:
 
 

Naja, schaumer mal... Am Tag träume ich normalerweise ja nicht!

Am Startbalken dichtes Gedränge. Notgedrungen reihe ich mich weiter hinten ein, die meisten sind offensichtlich schon seit Stunden da. Der Himmel ist dunkel verhangen, knapp 10° werden auf dem Tacho angezeigt.

Ich finde mich in der Gesellschaft von ausgemergelten, ungesund aussehenden Typen mit eingefallenen Gesichtszügen, hohlwangig, die Augen in dunklen Höhlen, schmale Körper, rasierte dünne Beine mit langfasriger Muskulatur. "Die werden sauber einbrechen, das wird nix mit denen, die werden ihr Wunder erleben", denke ich mir selbstbewusst. Wohl wissend, dass ich dagegen mit einem gut geformten Körper im XL-Trikot und damit mit genügend Energiereserven das Rennen angehe - ich bin mir soooo sicher! Brägel hätte auch so gedacht...

Auch ein Vergleich der Räder und der Ausstattung in meiner Umgebung fällt positiv für mich aus: zwar tolle Dinger, meist aus Carbon, aber absolut spartanisch ausgerüstet, grade mal eine Trinkflasche, unter manchem Sattel baumelte wenigstens ein Ersatzschlauch. Ich dagegen fühle mich mit meinem Alu-Renner, 2-fach Kettenblatt - immerhin aber hinten mein erprobtes Dolomiten-Bergpaket mit genug Zähnen - gut gerüstet, habe die nötigen Klamotten für alle Wetterkapriolen dabei, außerdem 3 Flaschen - zwei zum regelmäßigen Trinken und eine als eiserne Reserve - und nicht zu vergessen eine exzellent ausgestattete Werkstatt für alle Fälle. Denn durch das Zeitlimit in St. Leonhard kann man sich eigentlich nicht erlauben, bei einem Materialausfall auf einen Werkstattwagen zu warten - meine ich zumindest...

Außerdem 2 Bananen, Magnesiumpulver, jede Menge Riegel, unzählige Gels, 1 Ersatz-Faltreifen, 2 Schläuche, Flickzeug, Pumpe, Ersatz-Bowdenzüge, sog. Grundwerkzeug, Fotoapparat... Die Satteltasche bzw. der Sattelrucksack, den mir mein Freund Herbert und eigentlich geistiger Vater meines heutigen Hierseins für diesen Tag überlassen hatte, ist brechend voll. Da ich mich bei solchen Aktionen in gewohnter und bewährter Weise nie auf irgendwelche Experimente einlasse, immer wissen möchte, wo man sich befindet, was man schon geschafft hat und was man noch vor sich hat, klebt das Höhenprofil mit seinen 4 deutlichen Zacken auf meinem triathlonerprobten Aero-Lenker. Die Durchgangszeiten, die ich mir für eine Zeit unter 12 Stunden vorstelle, hatte ich ergänzt.

Keinerlei Unwägbarkeiten also!

 

Wenn ich so in die Runde schaue, bin ich mir absolut sicher, das bestausgerüsteste Radl des heutiges Tages unter'm Hintern zu haben. Diese ganzen Beobachtungen zeigen meine Überlegenheit und stärken meine Zuversicht weiter, diesen Tag gut zu überstehen. Auch hier hätte Brägel wieder so gedacht...

Zufrieden über Vorbereitung und Ausstattung genieße ich das Flair vor dem Start: der Morgen dämmert, Leute am Straßenrand zünden bunt leuchtende Fackeln und tauchen den Startbereich in rotgrünes Licht, Fesselballone im Hintergrund werden mit Flammen beheizt und leuchten wie riesige Lampen - fasziniert vergesse ich die ausgemergelten Gestalten um mich herum auf ihren ebenso mager ausgerüsteten Bikes. Im Lautsprecher ist zu hören, dass irgendjemand irgendjemand begrüßt.

 
 

Dann der Startschuss, ich starte meinen Tacho... Der Knall der Kanone ist noch lauter als das Knattern des TV-Hubschraubers. Schneller als vermutet, kommt das Feld mit 3908 Radbegeisterten aus 29 Nationen voran und ich rolle wenige Augenblicke später über die Startlinie. Jetzt dürfte mein Chip den Startzeitpunkt ausgelöst haben.

Es geht hinunter nach Ötz, leicht fallendes Gelände, links und rechts stehen Zuschauer an den Straßen. Alle Achtung: um diese Zeit und bei diesem nasskalten Wetter!

Das Feld ist noch eng beisammen. Ich werde zwar laufend überholt, lasse mir aber auf diesen ersten 30 km Zeit - es steht ja noch Einiges bevor. Zudem beginnt es zu regnen, die Fahrbahn ist nass, ich fahre eher vorsichtig, zumal mehrere Verkehrsinseln auftauchen, die durch Feuerwehrfahrzeuge und Helfer mit Trillerpfeifen zwar hervorragend gesichert werden, aber doch Gefahrenpunkte sind. Es schaut auf jeden Fall gut aus, wenn sich die Kolonne vor diesen Inseln jeweils trennt und danach wieder zusammenschmilzt. Das kenne ich von den Hubschrauberbildern der diversen Fernsehübertragungen. Jetzt kommt ein bisschen 'Tour-de-France-Gefühl' auf.


 

 

 

In der Kurve in Ötz steht ein riesiges Feld von Teilnehmern, die sich vor der ersten Bergetappe umziehen und ausgerechnet an dieser Stelle die Nachfolgenden behindern. Teilweise entstehen gefährliche Situationen. Ich fahre durch und finde einige hundert Meter höher eine günstige Stelle, um Regenjacke und Wollhandschuhe auszuziehen, denn es dürfte mir warm werden bei den jetzt anstehenden Anstiegen. Und dann geht's wirklich kräftig bergauf zum Kühtai. Drunten Wolken und nebelgefüllte Täler, ein Hubschrauber kommt neben uns hoch, einer hängt mit einer Kamera draußen. Ich versuche, meinen Tritt zu finden und übersehe einfach die, die mich überholen. Der Tacho zeigt im Schnitt 8 % - das passt. Manchmal werden 10, 12, 15 %, einmal sogar 18 % im Display angezeigt. Aber ich fühle mich gut - wenn's also nicht schlimmer wird... So wälzt sich das Feld bei 6 Grad und immer wieder einsetzender Nieselregen diese knapp 19 km nach oben. Es wird etwas heller, ein Hinweis auf einen Fotopunkt, der Tacho zeigt knapp 2000 m ü. NN an, wir sind also kurz unterhalb des Kühtai-Sattels. Wenn ich nach vorne schaue, bin ich zwar fest überzeugt, mich allmählich dem Himmel zu nähern, aber es empfängt uns lautstark AC/DC mit "Highway To Hell" - also eher die entgegen gesetzte Richtung? Als alternder AC/DC-Fan bin ich begeistert: ein musikalischer Hinweis des Veranstalters auf das 'Tor zur Hölle' also. Die Hardrock-Jungs lassen mich also auch hier nicht allein. Übrigens - jedes Mal, wenn ich jetzt im Auto eine meiner AC/DC-CDs drin hab, lasse ich es bei "Highway To Hell" besonders donnern! Erinnerungen werden auch nach Monaten noch wach. Sicher auch in einigen Jahren...

Ich bekomme mit, dass einige bereits hier schon aus dem Rennen aussteigen. "Entkräftet und von Krämpfen geplagt stiegen sie vom Rad", wie später auf der WEB-Seite zu lesen war. 3885 Radler passieren noch die Zeitkontrolle im Kühtai, 25 fehlen bereits.

 
Die erste Herausforderung!
... das Kühtai
 
 

Wie geplant, fahre ich bei dieser ersten Verpflegungsstelle aber durch. Das hatte ich die letzten Tage insgeheim vor, war mir da nicht ganz sicher, ob es funktioniert, fühle mich aber jetzt nach 2 1/2 Stunden gut und verdrücke während der Abfahrt die 2 Bananen, die ich aus diesem Grund in der Trikottasche hatte. Flott, aber wegen der nassen Straße

nicht zu schnell, geht's hinunter nach Kematen und Innsbruck. Einer vor mir scheint einen Defekt an seinem Renner zu haben, denn das Ding rüttelt wie verrückt und scheint sich gleich in seine Einzelteile aufzulösen. In weitem Bogen fahre ich deshalb vorbei, seh' aber dabei, dass der arme Kerl dermaßen zittert, dass es seinen Rahmen gleich zerreißt. Das war's also... Kein Wunder: in kurzer Hose und ohne Jacke! Beruhigt denk ich mir, dass ich die richtigen Klammotten dabei hab. Kematen kommt näher, Wald links und rechts, der tiefste Punkt der Tour ist mit 680 m bald erreicht. Nach einem kleinen Buckel taucht das morgendliche Innsbruck auf, die Ortsdurchfahrt scheint nicht gesperrt, ist aber trotz Autoverkehr gut zu durchfahren. Inzwischen zeigt der Tacho 16° C. Ein Bahnübergang hält uns beinahe auf, aber das Feld huscht noch schnell drüber.
Dann der Anstieg hinauf zum Brenner, 39 km lang. Im Augenwinkel ist links die Bergisel-Sprungschanze zu erkennen. Es nieselt. Auf der Brenner-Etappe kann man Tempo machen, hörte man im Vorfeld. Sicherheitshalber muss jetzt ein Kohlehydrat-Gel eine gute Grundlage für diese Etappe schaffen. Ich finde eine gute Gruppe, die mein Tempo fährt und es geht flott voran. Der Tacho zeigt meist 4, 8, dazwischen wieder 6 oder 5% manchmal 10 einmal 12% - kein Problem also. Doch ein Blick ab und zu auf meinen Puls im Display beunruhigt mich, denn der Strich ist schon ziemlich lange am rechten Anschlag und der wiederum ist von mir auf 150 eingestellt, etwas unter meinem Maximalpuls. Also lasse ich mich zurückfallen, um nicht zu überziehen - es liegt ja noch Einiges vor mir. Es geht unter der Europa-Brücke durch. Das Nieseln wird zum Regen, in Steinach graupelt es. Die Brille hatte ich schon lange abgenommen, da sie nur voll gespritzt wurde und nix mehr zu sehen war.
 
... der Brenner
Immer wieder schüttele ich kräftig meinen Kopf, um das Wasser aus dem Helm zu bekommen. Die Regenjacke, die es bei der letztjährigen Panoramatour in Windischeschenbach gegeben hatte, scheint dicht zu sein - super! Meine Beinlinge lassen offenbar auch nicht viel Wasser durch oder es verdampft gleich wieder. Es hat immerhin 10° C, also ist man nicht so sehr ausgekühlt. Eine kleine Gruppe kommt von hinten, eine Frau ist dabei, ich hänge mich dran - nicht wegen der Frau, aber das Tempo passt. Noch schnell ein Gel-Schub, man wechselt regelmäßig die Führung, ab und zu bin auch ich vorne und wir erreichen in einer durchaus flotten, aber für mich angenehmen Geschwindigkeit den Brennerpass (1374 m ü. NN). Jetzt reicht es aber. Ein buntes Treiben von hunderten Radverrückten auf dem riesigen Brenner-Parkplatz zeigt mir, dass ich angekommen war. Ich stelle den Renner ab und genehmige mir nach etwas über 120 km meine erste Pause an der sog. Labestation. Nicht zu lange, aber es sollte reichen, die Flaschen aufzufüllen.

Im Nachhinein sehe ich auf den Fotos, dass Manche direkt mit dem Rad an die Verpflegung hingefahren sind, was mir inzwischen nicht mehr möglich war. Offensichtlich kam ich mit vielen anderen zu spät, um in diesen Genuss zu kommen. Das hätte Zeit gespart...

Schon während des ganzen Vormittags hatte ich lediglich noch ein oder zwei Teilnehmer mit einem Aero-Lenker entdecken können. Hier aber fuhr scheint's ein anderes Klientel - wenig Triathleten oder aber die mit einem Zweit- oder sogar Drittrad... Jetzt bei der Abfahrt nach Sterzing kommt mir aber mein geliebter Aero-Lenker mit der Grip-Shift zugute. Ich lege mich erholt drauf und mache Druck, soweit es die nasse Kurven erlauben, die ich deshalb wie auf Eiern durchfahre. Auf den Geraden kann ich reihenweise überholen - es macht Spaß, auf diese Weise relativ flott die leichten Kehren und Kurven hinunter nach Sterzing zu rollen. Im Nachhinein stellt sich bei der Auswertung des Chips heraus, dass diese Etappe im Vergleich auch meine Schnellste im Gesamtfeld war. Die landschaftlich schöne Brennerabfahrt führt immer an der wild fließenden Etsch entlang. Eigentlich schade, dass man heute kaum einen Blick dafür übrig hat.

Kurz nach der Ortsdurchfahrt Sterzing gehts über die Autostrada-Brennero. Ich sehe die Autobahn-Hinweisschilder in Richtung Brixen/Bozen. Diesmal geht's aber nicht wie gewohnt zu
 
... der Jaufen
unserem regelmäßigen Urlaubsziel am Gardasee, sondern hinauf zum Jaufenpass - und der kündigt sich bereits knackig an. Jetzt endlich die Regenjacke aus und Kohlehydrate aus dem Beutel. Es ist um die Mittagszeit, die Sonne kommt heraus, nur mehr einige Wolkenfelder sind unter uns und der Blick nach in die Täler wird frei. Das Wetter hatte sich gebessert, ausgerechnet aber jetzt bei diesen Anstiegen zeigt mir mein Tacho in 1300 m Höhe 19° Wärme - nein Hitze! Ein sog. 'Besenbus', gut gefüllt mit bunt gekleideten Gestalten, überholt uns. "Das dürften die ausgemergelten Typen von heute früh sein", denke ich mir beruhigt. Nicht endende Anstiege werden jetzt mühsam zu fahren, das Display zeigt jetzt die Steigungen meistens zwischen 8 und 11 % an. An sich bin ich das heute früh am Kühtai ja schon mal relativ locker gefahren - aber, naja...
Irgendwie reicht's jetzt allmählich! Blödsinnige Gedanken kommen mir in den Kopf: ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich in der Früh' den Zeit-Chip auch wirklich um das Fußgelenk gemacht hatte und kann wegen der Überschuhe auch nicht erkennen oder auch fühlen, ob was drunter ist - Mist! Was ist, wenn meine Zeiten dadurch nicht aufgezeichnet werden? Werde ich am Ende aus der Wertung genommen, weil meine Durchgangszeiten fehlen und dadurch nicht bewiesen ist, dass ich überhaupt die Strecke abgefahren bin? Ist am Schluss alles umsonst gewesen? Ich selber weiß zwar natürlich, dass ich gefahren bin, falls das ohne Chip aber nicht bewiesen ist, fahre ich ohne das Finisher-Trikot nach Hause. Verdammt - so kenne ich mich nicht: Nerven... Auch spüre ich plötzlich die oberen Muskelansätze im Oberschenkel, wenn ich etwas Druck mache. Das ist neu und das hatte ich noch nie. Nun ist es Zeit für meine Magnesium-Vorräte, um das Ganze nicht zu gefährden. Ich sehe einige, die das offenbar auch nötig haben, halte kurz an und schütte das Pulver in meine Trinkflasche. Das ist sicher zwar eine 'Überdosis', aber es sollte schnell helfen. Und es half: weiter geht's über waldreiche, kräftige Anstiege, Serpentine um Serpentine den Jaufen hinauf, bis der Blick frei wird auf die eigentliche Passhöhe. Da aber doch der Schock: bis da hinauf dauert es schon wegen der noch bevorstehenden sichtbaren Serpentinen optisch verdammt lange. Ich finde aber einen beständigen Tritt, Magnesium und einige Kohlhydrate zusätzlich haben Wirkung gezeigt, der Puls hält sich in Grenzen und erhöht sich nur kurz, wenn ich nach oben in Richtung Passhöhe schaue. Also mache ich das einfach nicht mehr und bin irgendwann fast überrascht, als ich im Regen und nach einigen Kehren, mit
 
musikalischer Unterhaltung und jede Menge Radlfans am Straßenrand schließlich die Passhöhe mit dem Jaufen-Haus und die Verpflegungsstelle auf 2100 m erreiche - nach bisher etwa 160 km, knapp 16 km Anstieg und über 1000 Hm von Sterzing herauf.
Jetzt aber - Sonne pur, blauer Himmel und eine exzellente Fernsicht in die Bergwelt, die ich mir aber nicht zu lange gönne. Die Trinkflaschen dieses Mal mit Cola gefüllt und es geht hinunter.

Die Bremsen müssen jetzt einiges aushalten. Einige überholen - ich halte mich aber etwas zurück. Was sich aber auch bewährt, denn auf der Jaufenabfahrt braucht ein offensichtlich Eingeborener mit blauem Arbeitsschurz und Tirolerhut die ganze Straße und torkelt unkontrolliert über die Fahrbahn. Problemlos kann ich aber ausweichen. Klar - Frühschoppenzeit: der gute Mann versucht nach ein paar Bier zuviel nach Hause zu kommen. Hoffentlich klappt das auch bei denen hinter mir...

 

Dann: St. Leonhard - dieser Ortsname war mir im Laufe des Vormittags schon öfter in den Sinn gekommen. Der Veranstalter hat hier nämlich einen Kontrollpunkt eingerichtet, der spätestens um 15:30 Uhr passiert werden muss - ansonsten wäre das Rennen für denjenigen beendet, da die Organisation der Meinung ist, dass der, der nach 15:30 hier ankommt, nicht mehr rechtzeitig bis abends halb 8 die Passhöhe auf dem Timmelsjoch erreichen kann.

15:30 - die Uhrzeit also, die mir dauernd im Hinterkopf geschwebt hat. Jetzt aber bin ich da und meine Uhr zeigt 14:15 Uhr - eigentlich viel zu früh, die Sorge war umsonst, es läuft also bestens und kein Gedanke an Zeitprobleme. Aber man weiß ja vorher nie...

Manche bunkern am Straßenrand noch einmal Energie, bevor die gefürchtete Auffahrt zum Timmelsjoch beginnt.

Vorher geht es noch durch einige Dörfer, eine lockere Unterhaltung mit einem anderen Teilnehmer, der neben mir fährt, ergibt sich - scheinbar ein Einheimischer. Wir unterhalten uns - natürlich auch übers Wetter. "Wir haben eh Glück", meint er. "Eigentlich war Schnee vorhergesagt...!"

Naja, Graupel am Brennerpass hatte ich heute ja schon mal... Mittlerweile hat's aber mehr als angenehme Temperaturen und sobald nach den bisher gefahrenen 170 km die Steigungen zum Timmelsjoch beginnen, wird es mir fast zu warm. "Bergwertung auf das Timmelsjoch", lese ich auf einer Tafel. Nein, danke - ich will einfach nur rauf...

Das Display auf dem Tacho zeigt inzwischen 32°C - verdammt viel, wenn man bedenkt, dass ich heute auch schon mal bei 7° herumgefahren bin. Also suche ich mir eine Parkbucht zum Umziehen, entledige mich der Überschuhe, die ich noch dran hatte, der Bein- und Ärmlinge, die ich bis hierher keinesfalls hätte missen wollen und fahre jetzt nur mit dem Dolomiti-Trikot und in kurz den Pass zum Timmelsjoch hinauf. Und der ist ja lt. Streckenplan 27 km lang, mit Steigungen um die 16 %.

Ein paar bekannte Gesichter aus der Heimat in einer Parkbucht am Straßenrand: "Servus beinand" - die Burschen sind 20 Jahre jünger und sind auch erst da, was mich irgendwie beruhigt, als ich vorbeifahre ...

Jetzt aber nach ca. 170 km werden die lästigen Schmerzen in der Leiste, die ich zwar schon seit etwa 100 km rumschleppe, wirklich unangenehm. Das hatte ich zwar im Laufe meines Trainingsjahres auch hin und wieder, jetzt aber stört's. Aus dem Sattel heraus dehne ich meine rechte Seite mehrmals und versuche im Wiegetritt eine andere Haltung - es bessert sich sogar etwas. Kein Wunder, immerhin sitz ich jetzt schon fast 9 Stunden auf im Sattel. Das Instrument am Lenker pendelt jetzt laufend zwischen 10, 11, 12% Steigung hin und her. Der Puls mit 130/140 passt aber - ich bunkere sicherheitshalber schon mal Kohlehydrate aus dem Beutel, denn das eigentliche Ding kommt ja erst. Zunächst aber erreichen wir eine weitere Verpflegungsstation - die Letzte vor dem Timmelsjoch. Grad als ich mein Rad abstelle, gleitet mein Blick nach oben: wie eine senkrechte Wand liegen die Serpentinen der Passstraße hoch zum Timmelsjoch in ihrer ganzen Pracht vor mir! Ich ertappe mich dabei, dass ich halblaut etwas vor mir hinsage, was ich hier in der Öffentlichkeit aber nicht wiedergebe (...) und mach' wenigstens ein Foto.

Die Helfer haben u. a. Melonen aufgeschlichtet, an sich mein Lieblingsessen nach dem Triathlon - ich schlinge einige runter, fülle meine Trinkflasche mit Red-Bull aus dem Zapfhahn und bin gespannt, ob der 'Wundertrank' auch mir Flügel verleihen wird. In dieser Hoffnung schwinge ich mich in den Sattel. Die Landschaft ist jetzt wirklich schön. Liegt das an der kurzen Verschnaufpause vorher, dass man das jetzt alles so empfindet oder genießt man das erst jetzt, weil sich durch die Sonne der Nebel etwas verzogen hat? Die Route geht über eine schöne Steinbrücke, die ein Foto wert ist und dann pendelt sich das Display auf dem Tacho immer mehr zwischen 14 und 15 % ein. Ich finde meinen Tritt und packe Serpentine um Serpentine...

 
... das Timmelsjoch

Ab und zu genieße ich einen Blick nach unten auf die Wolkenfetzen und in die Täler. In meiner Planung hatte ich mir eigentlich vorgestellt, es wenigstens unter 12 Stunden Gesamtzeit zu schaffen. Die Uhr zeigt aber, dass ich super in der Zeit liege: knapp 9 Stunden! "Sollte etwa sogar die 11-Stunden-Marke zu knacken sein?", kommt es mir kurz euphorisch in den Sinn! Doch das Highlight der Tour liegt ja immerhin noch vor mir. Die Gegend rings herum wird dunstig, es zieht sich wieder zu. Einmal ist in einer Kehre die Verpflegungsstation, an der ich vorher war, schön zu erkennen. Ich bin fast überrascht, weil sie irgendwie schon recht tief unter mir liegt und dass wir schon recht an Höhe gewonnen haben. Kein Wunder aber bei den Steigungsprozenten: auf dem Tacho stehen jetzt 1700 m ü. NN, die Verpflegung lag bei 1200 m und gefühlsmäßig bin ich seitdem irgendwie aber noch nicht allzu lange unterwegs.

 

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Das Wetter verschlechtert sich wieder, die Temperatur ist auf etwa 10° C gesunken, wir fahren in den Wolken, auch der Blick zum Gletscher wird so unmöglich. Windung um Windung durch die Steinwüste wird abgehakt. Lästig ist, dass mir die Melonen von der letzten Verpflegung immer wieder hoch kommen, ich hätte drauf verzichten sollen, bisher hatte ich sie nur immer nach (!) den Wettkämpfen so geschätzt... Um einen anderen Geschmack in den Mund zu bekommen, gönne ich mir noch mal einen Kohlehydrat-Schub. Irgendwie kann ich mich erinnern, dass da noch mal eine kleine Verpflegung kommen sollte, die jetzt nicht schlecht wäre. Vermutlich hab ich sie übersehen. Beim Blick in die Täler entdecke ich, dass die mitlaufende Straßenbegrenzung lediglich eine gerade mal kniehohe Mauer ist. Mir kommt in den Sinn, wenn man da aus irgendeinem Grund umkippt und vielleicht nur, weil man grade zu langsam fährt oder mit den schmalen Reifen in eine aufgefrorene Rille im Straßenbelag gerät, ist man schon über der Mauer und ein paar hundert Meter tiefer.

Und da ich nicht die Absicht habe, in die Geschichte einzugehen, z. B. als zweiter 'Ötzi', der aber dann in 100 Jahren nicht mit einem Speer und Fellbekleidung, sondern mit einem Alurahmen, Helm und Funktionsbekleidung gefunden wird, fahre ich mehr in Richtung Mittelstreifen. So kann wenigstens nichts passieren, wenn ich umfalle. Beruhigt über diese neu gewonnene Sicherheit fahre ich konstant tretend weiter die Passstraße hinauf. Nach ungefähr 22 km sinkt die Prozent-Anzeige auf 4 bis 5. Es bietet sich an, jetzt noch mal eine kleine Verschnaufpause einzulegen, zumal ein paar Leidensgenossen die gleiche Idee hatten. "Es ist nimmer weit", sagt einer. Das beruhigt! Ein letztes Gel und ein Schluck aus der Powerdrink-Flasche muss jetzt die Kraft bis hinauf sichern und es geht weiter: 12, 13, 14, 15 % - es ist Ruhe auf der Strecke - jeder ist mit seinem Ritzelpaket alleine. Ein Polizeimotorrad kommt mir mit einer Autoschlange hinter sich entgegen, die da wohl gezielt und langsam den Pass hinunter geführt wird. So ist das auch ungefährlich für uns. Super!
Auch auf den enormen Anstiegen zum Timmelsjoch liefert sich der spätere Sieger Emanuele Negrini mit dem späteren Zweiten Gerrit Glomser eine Verfolgungsjagd. Aber das ist eine andere 'Klasse'...
Einige Sportskameraden scheinen am Ende ihrer Kräfte angekommen zu sein. Manches Drama spielt sich ab:

Vor mir kämpft jemand mit seinem inneren Schweinehund. Auf gleicher Höhe merke ich, dass Tränen fließen und dass da jemand total fertig ist. "Es ist nimmer weit", wiederhole ich, was ich vorhin gehört habe. "Willst a Gel oder an Riegel?", biete ich ihm etwas aus meinem reichhaltigen Sortiment an. "I' friß' den ganz'n Doch scho so a Zeich, I' kann's nimmer seng' - i' kann nimmer ", war die deutliche Antwort, nach der mir alles klar war: da mußte der Kollege selber durch. Ich trete also vorbei und entdecke vor mir endlich den lang ersehnten Timmelsjoch-Tunne: geschafft!

 

Die Höhe wird auf dem Display mit 2000 m angezeigt, die Temperatur ist weiter gesunken: 7 Grad. Es geht fast eben dahin - ganz ungewohnt. Relativ locker radle ich deshalb durch den spärlich, aber gut ausgeleuchteten Tunnel. Übrigens hatte ich zuhause schon eine Beleuchtung für diese Durchfahrt vorgesehen, aber dann aus Gewichtsgründen doch nicht montiert, was sich jetzt auch als überflüssig herausgestellt hat. Naja, Glück gehabt...

Klar - Glück gehabt, den ganzen Tag heute schon, aber jetzt stimmt irgendetwas mit meiner Höhenanzeige am Tacho nicht. Das Timmelsjoch wird nämlich im Streckenplan mit 2500 m angegeben, da fehlt mir noch etwas. Aber die Strecke führt bereits mächtig nach unten. Und grade, als ich noch über meinen Höhenmesser sinniere, entdecke ich vor mir auch den Grund für diese Miss-Anzeige: da vorne geht's aber noch mal kräftig rauf - fast ein Rückschlag. Aber das Wissen um meine bisherige Tagesleistung gibt diesem kleinen Schock keine Chance: die letzte Etappe mit diesem letzten Anstieg, den ich natürlich jetzt auch auf meinem Höhenprofil am Lenker entdecke, wird noch erfolgreich gepackt und endlich zeigt mein Höhenmesser auch knapp 2500 m. Ich bin da - jetzt erst ist es wirklich geschafft!

Nach bisher 200 km und über 10 Stunden im Sattel befinde ich mich jetzt also auf dem Höhepunkt der Tour. Das Banner mit der entsprechenden Aufschrift bestätigt dies... :

"Ora é qui il tuo sogno" - "da hast du nun deinen Traum" Eigentlich hatte ich nie "den Traum", unter dessen Slogan dieser Marathon bekanntlich ja steht, diesen Tag zu überstehen, denn ich war das ganze Jahr über fest überzeugt gewesen, es zu schaffen. Bereits als ich mich angemeldet hatte, waren mir nie Zweifel gekommen, 'das Ding' gut hinter mich zu bringen. Vielleicht hatte ich es aber auch gerade deshalb geschafft...

"Nur noch" die Abfahrt hinunter nach Sölden liegt jetzt noch vor uns. An der Mautstelle ein Schild: "Radler rechts durch!", dann geht's endlich abwärts. Ein Blick zur Uhr zeigt mir, dass die 11-Stunden-Marke natürlich nicht zu schaffen ist. Die Auffahrt zum Timmelsjoch hatte ich nach einer ersten Euphorie zeitlich doch unterschätzt, denn es waren immerhin 3 Stunden Fahrzeit für diese 29 km gewesen, wie die Auswertung des Chips danach ergibt. OK, passt aber - ich hab's immerhin gut überstanden. Aber ob's dem Kollegen da droben, der kurz vor dem psychischen Zusammenbruch war, auch halbwegs geht?

Auf der Passhöhe hatte man durch den aufgeheizten Körper und vielleicht auch durch die Euphorie die stark gefallene Temperatur auf 5° C nicht so wahrgenommen, aber jetzt bei der Abfahrt beginne ich zu frösteln. Kein Risiko jetzt! In einer Kehre mit einer Ausbuchtung - da bin ich für die Abfahrenden kein Hindernis - ziehe ich mir meine Jacke drüber und zum zweiten mal kommen jetzt auch die Wollhandschuhe zum Einsatz. Wenn ich schon das ganze Equipment den ganzen Tag über die Pässe schleppe... Und dann geht's weiter abwärts.

Die Bremsen müssen nochmals Einiges aushalten, denn die Straße wird wieder feucht - Anlass, das Tempo raus zu nehmen. Jemand kommt von hinten: "Oberpfalz - wo kommst' denn da her?" Meine Regenjacke von der Panoramatour mit der entsprechenden Aufschrift drauf deutet auf meine Heimat hin. Mit dieser Absicht hatte ich sie aber auch dabei, denn auf den "Oberpfälzer" bin ich besonders stolz. Nicht aber auf den "Bayern" - denn Bayern verbindet jeder nur mit München und mit Stoiber! Wir unterhalten uns - er kommt aus Regensburg. Dann geht's weiter die Serpentinen hinunter. Läufer bzw. Jogger kommen uns von der österreichischen Seite her entgegen. Welcher Wahnsinnige läuft eigentlich das Timmelsjoch hinauf? "Welcher Wahnsinnige fährt eigentlich das Timmelsjoch hinauf und hinunter", lese ich aber irgendwie auch in ihren Gesichtern...
 
Dass wir aber heute nicht nur das Timmelsjoch gefahren sind - das darf man denen gar nicht sagen...!

Der Fels wird weniger, die Kurven und Kehren werden großzügiger, Wald und Häuser kommen in Sicht, mein Aero-Lenker lässt mich die letzten Kilometer genießen. Und schon sind wir in Sölden: Zieldurchfahrt - der Ötztaler Radmaraton ist geschafft und damit Geschichte. Endzeit 11:45:13.

Im Ziel merke ich erst, dass ich schlottere. Die Temperatur war von 5° auf dem Timmelsjoch hier im Zielbereich zwar auf 10° angestiegen, aber was ist das schon, wenn man in so einer Umgebung fast 1 Stunde abwärts fährt.

Unter 12 Stunden also - passt! Ich bin ein bisschen stolz, dass ich das in meinem fast biblischen Alter und ohne in schlimmer Erinnerung auf den heutigen Tag zurückzublicken, hinter mich gebracht habe und finde jemanden, der ein paar Minuten nach der Ankunft im Ziel ein Foto macht.
... apopros zurückblicken:
  • der Jaufen ist mir persönlich am Schwersten gefallen, vielleicht auch wegen der ab Sterzing angestiegenen Temperatur.
  • das Timmelsjoch war schwer, aber durchaus zu fahren.
  • das Kühtai ist in der Früh' der erste "Zacken", zwar auch mit gewaltigen Anstiegen, aber man ist noch unverbraucht und wenn man nicht überzockt, geht das OK. Mein Vorhaben, das Kühtai ohne Pause bis zum Brenner durchzufahren, war im Nachhinein auch OK.
  • 150 km abwechselnd bei Niesel, Regen, Graupel waren lästig, aber im Ziel praktisch schon vergessen. Dass dadurch 150 km lang immer ein Wasserfilm an den Reifen klebte, sicher auch gebremst, Kraft gekostet und dadurch bestimmt auch nicht unerheblich meine Zielzeit nach oben geschraubt hat, ist im Nachhinein unwichtig. Ebenso die zusätzliche Zeit durch die unzähligen regennassen Kurven, die ich vorsichtig wie auf Eiern und damit verhältnismässig langsam gefahren bin.
  • alles, was ich dabei hatte, war richtig gewesen: Ausrüstung, Klamotten, Trinkflaschen, Riegel, Kohlehydrat-Gels. Aus meiner exzellent ausgestatteten "Werkstatt für alle Fälle" (...) war nichts benötigt worden. Aber diese Dinge nicht dabei zu haben, hätte mir Sorge bereitet.
  • Und vor allem: mein von mir selbst zusammen gestellter Trainingsplan - wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann - hat funktioniert. Die zum Startzeitpunkt etwa 4000 Vorbereitungs-Kilometer und vor allem 45.000 Höhenmeter, die sich im Laufe der Monate ergeben hatten, waren im Vergleich mit anderen Teilnehmern sicherlich an der unteren Grenze, für mich aber ausreichend dimensioniert und gut abgestimmt gewesen. Nie hätte ich gedacht, dass ich bei meinem bisherigen Trainingsaufwand solche Dimensionen je auf den Tacho bringen würde.
  • Es wurde mir bestätigt, dass der "Ötztaler Radmarathon" zu schaffen ist, auch mit einer eher moderaten Vorbereitung, auch mit einem 'normalen' Radl und auch ohne, dass man mit Schrecken an dieses Event zurückdenkt. Wie ich im Nachhinein lesen konnte, gilt er als einer der schwersten Radmarathons in Europa - nicht nur, weil es über 238 km und 5500 Höhenmeter geht, sondern weil zugleich auch 3 Klimazonen durchfahren werden. Die Auswertung meines Ciclo-"Bordcomputers" über den ganzen Zeitraum ergab übrigens bei 13,8° Durchschnittstemperatur eine Temperaturdifferenz von 5° bis 32° Celsius: 32° nachmittags in St. Leonhard und nur 3 Stunden später 5° auf dem Timmelsjoch. Mein Maximalpuls wurde mit 155, mein Durchschnittspuls mit 126 und die getretene Durchschnittsleistung mit 175 Watt mit Geschwindigkeitsschnitt knapp unter 20 km/h über das gesamte Rennen gespeichert.
  • Meine kleineren und größeren Bläsuren, der Schmerz in der Leiste während 2/3 der Tour waren vergessen, mein Bänderriss im Fuß, den ich mir im Frühjahr beim Fernsehschlaf und Aufstehen von der Wohnzimmercouch (...) zugezogen hatte, hatten mich nicht weiter beeinträchtigt. Der durch einen Sturz entzündete Schleimbeutel und das dadurch dicke rechte Knie, das mich fast ein halbes Jahr einschließlich des 'Ötztal-Wochenendes' begleitete, hatte durchgehalten. Die Folgen meines 'Ausrutschers' am Lago Maggiore kurz von dem Wochenende im Ötztal hielten sich 'den Umständen entsprechend' in Grenzen. Die Hüftprellung war nicht zu bemerken, sah farblich nur furchtbar aus. Lediglich einmal, bei der Auffahrt zum Timmelsjoch, trank ich zu hastig, verschluckte mich und wurde beim Husten sehr schmerzhaft an diese Rippengeschichte erinnert, als die Lunge scheinbar von innen dagegen knallte. Dieser Mist war übrigens recht langwierig und meldete sich bis in den November hinein immer wieder.
... bleibende Erinnerungen
  • diese WEB-Seite
  • dann diese Gedanken und Bilder, die sicher immer wieder mal ins Gedächtnis kommen. Spätestens aber, wenn beim Stammtisch
     
     
     
     
     
    wie so oft wieder einmal in Erinnerungen geschwelgt wird, was man doch für "tolle Dinge" schon hinter sich gebracht hat - damals, früher..., "woaßt'as nu'?" - "weißt du noch?". Damals - als wir noch ohne fremde Hilfe geradelt sind, wir 'Essen auf Rädern' nur vom Hörensagen und das Pflegeheim nur vom Vorbeiradeln gekannt haben - damals eben, früher...
  • das sind sicherlich auch die Urkunde mit den Daten und vor allem das Trikot, das neben meinem 'Dolomiti'-Trikot bei zukünftigen, ausgesuchten und erlesenen Rad-Events zum Einsatz kommen wird.
 
 

Wie schon erwähnt, obwohl diese ganze Veranstaltung unter dem Slogan 'ich habe einen Traum' steht - ich hatte diesen Traum nicht, aber ich war mir ziemlich sicher, mit meiner Vorbereitung gut über die Pässe und Kilometer zu kommen. Hoffentlich klingt das nicht zu vermessen, aber es war so... Ich kann mir nämlich vorstellen, wenn jemand diesen Traum zu heftig träumt, dass das ganze Vorhaben leicht zum Albtraum werden kann.

Mein zunächst angepeiltes Ziel unter 12 Stunden war nicht zu hoch gesteckt gewesen. Die Strecke kannte ich vorher nicht. Auch von den Pässen kannte ich keinen, außer den Brennerpass von unserer Alpenüberquerung 1999 und den Jaufen, den wir vor Jahren in den Südtirolurlaub einmal mit dem Auto hochgefahren waren - damals noch kein Gedanke an ein späteres Rad-Event.

11:45:13 also - kein Vergleich natürlich mit dem Hauptfeld mit den Profis Negrini, Glomser, Monia Gallucci, etc.. Getrödelt hatte ich heute nie, bin zügig und mit knappen Pausen durchgefahren, hab mir nur ab und zu Zeit für ein Foto genommen und nicht wie beim Maratona dles Dolomites zwei Fotochips vollgemacht. Gut - die Gegend in den Dolomiten ist aber auch traumhaft...

11:03:28 Nettofahrzeit - Manche werden milde Lächeln, vermutlich die mit den 9-/10-Stunden-Zeiten. Es gibt aber auch viele, die so etwas überhaupt nicht schaffen und auch heute an diesem August-Tag nicht geschafft haben. Wie sich herausstellt, sind ca. 300 überhaupt nicht angekommen... Für mache wird der 'Ötztaler Radmaraton' ein ewiger Traum bleiben. So auch für den Teilnehmer, der sein Rad abends zum Quartier hochschiebt und immer wieder vor sich hin murmelt: "Wieder nicht geschafft - wieder nicht geschafft...!" Vermutlich nicht sein erster Versuch... Meine Sabine hatte soviel Mitleid mit ihm, dass sie ihm am liebsten sein Radl hochgeschoben hätte.

Zugegeben - auch ich hatte die Schnauze voll, nach einigen Small-Talks im Zielbereich, Erinnerungsfoto und nachdem ich dort auch meine Familie gefunden hatte, die fast 20% zu unserem Quartier hoch zu treten. Da war auch ich heute das erste Mal kurz vor'm Absteigen - aber dann kam der wieder durch, der mich scheinbar schon den ganzen Tag über die Pässe getrieben hatte - und ich quälte mich auch da noch hinauf.

Da meine Familie von ihrem anstrengenden Tag im Wellness-Bereich der Freizeitarena in Sölden völlig geschafft und erschöpft in die Betten gefallen war (...) und auch ich durch den Magnesium-Überschuss, den ich mir am Jaufen gegönnt hatte, im Bereich einer Toilette bleiben wollte, verzichteten wir auf die Abendveranstaltung im Sportzentrum. Schade drum, wie man im Nachhinein gehört hat...
 
... nicht gebraucht habe ich
  • meine mitgeführte, bestens ausgestattete Kleinwerkstatt
    oder einen der fleißigen Pannendienste - andere hatten da scheint's nicht dieses Glück...
 
  • die zahlreichen Massageliegen auf der Strecke, vermutlich weil ich am Jaufen genug Magnesium nachgefüllt und auch während der Tour genug getrunken hatte.
 
... nicht genießen durfte ich
  • den traumhaften Blick auf den Gletscher und die schneebedeckten Berghänge, weil ich selber diese Passage nur bei Nebel durchfahren bin.
 
... aber
Die Bergwanderung am nächsten Tag auf die Gampealm mit Aussichten auf das Timmelsjoch und einen Teil der Radstrecke vom Vortag lockerten die Muskeln, auch wenn anfangs die ersten Schritte auf den Waldwegen und die steilen Felsen hoch schmerzhaft waren. So etwas ist unbedingt zu empfehlen, zumindest bei mir hat diese Wanderung geholfen, jeglichen Muskelkater in den darauf folgenden Tagen zu vermeiden.
... warum ?

Nun - warum schreibt man so etwas auf und stellt es für die Nachwelt zur Verfügung??? Es gibt verschiedene Gründe:

Einmal hat es mir selber geholfen, im Vorfeld dieses Events in ähnlichen Berichten von Radsportlern etwas über den 'Ötztaler Radmarathon' zu erfahren. Zum Anderen kann ich möglicherweise mit meinen Eindrücken, Erinnerungen und Erfahrungen damit etwas zurückgeben für Radfreunde, die Ähnliches planen. Und schließlich hat es mir sehr große Freude gemacht, dieses Jahr unter dem Eindruck des 'Ötztaler Radmarathons' mit den unzähligen Erinnerungen an die Vorbereitung noch einmal Revue passieren zu lassen. Übrigens - an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und Kompliment an die Organisatoren dieses 25. Jubiläumsmarathons und für die tolle DVD, die wir zugeschickt bekamen. Mehrere Bilder daraus werden hier auf dieser Seite gezeigt.

Allen, die so etwas vorhaben, wünsche ich dazu das nötige Verständnis der Familie, ebenso die dazu nötige Ausdauer - im Kopf und in den Beinen und nie vergessen:

"NO PAiN, NO GAiN - denn Schmerz ist nur Schwäche, die den Körper verlässt"

 
 
 
...und das war's:
 
 

Sölden (1.377 m)

Längenfeld - Oetz (820 m)
Kühtai (2.020 m) - Kematen (610 m)

Innsbruck (680 m)

Matrei am Brenner - Steinach am Brenner Gries am Brenner - Brenner (1.374 m)

Sterzing (950 m)

Jaufenpaß (2.099 m)

St. Leonhard im Passeier (693 m)

Timmelsjoch (2.509 m)

Sölden (1.377 m)

 
 
 
 
 
     
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